Bärlauchöl – gesundes Würzöl
Das Bärlauchöl wird aus der Bärlauchpflanze gewonnen und ist im Volksmund unter vielerlei Namen bekannt. So sind Hexenzwiebel, Waldknoblauch oder Knoblauchspinat allesamt Bezeichnungen für das gesunde Wildkraut, welches bereits den Kelten und Germanen bekannt war. Diese nahmen das Kraut vor dem Kampf zu sich, da es den Kriegern Stärke und Kraft verleihen sollte. Die heilende Wirkung des Bärlauch und des daraus gewonnenen Öls ist den Menschen seit über 5000 Jahren bekannt, oft wird die Pflanze als natürliches Antibiotikum bezeichnet.
Welche Bärlauchöl Arten gibt es?
Das Bärlauchöl gibt es in zwei verschiedenen Varianten. Zum einen kann Bärlauchöl zu Hause selber hergestellt werden, zum anderen gibt es das Öl küchenfertig im Handel zu kaufen. Da aus den Blättern und Blüten des Bärlauchs kein direktes Öl gewonnen werden kann, werden die Bestandteile der Pflanze in Öl eingelegt. Das Produkt, welches bei dem Einlegen entsteht, nennt sich Ölauszug, der Kenner spricht auch von Matzeraten.
Typischerweise wird für die Herstellung, egal ob in der heimischen Küche oder in der Produktion, kaltgepresstes Olivenöl genutzt. Der Vorteil von kaltgepressten Ölen (sogenannten „nativen“ Ölen) liegt darin, dass Geschmacksstoffe, Fettsäuren und Vitamine nach der Pressung erhalten bleiben. Olivenöl trägt zudem in manchen Fällen die Bezeichnung „Native extra“ oder „extra vergine“, hierbei handelt es sich um ein Gütesiegel, welches die beste Qualität des Öls garantiert. Manche Hersteller nutzen außerdem Rapsöl zum Einmachen der Bärlauchpflanze. Auch beim Rapsöl ist das kalt gepresste Öl dem raffinierten Öl vorzuziehen, da die Herstellung wesentlich schonender ist und das Öl so mehr Vitamine und Carotinoide erhält.
Inhaltsstoffe von Bärlauchöl
Die Herkunft des Bärlauchs ist in Europa zu finden, die Pflanze ist jedoch weit bis nach Nordasien hin verbreitet. Die Bärlauchpflanze wird im Fachjargon als Allium ursinum bezeichnet und gehört zu den Zwiebelgewächsen (Amaryllisgewächse). Außerdem zählt der Barlauch dem Namen nach zu den Lauchgewächsen. Der Name „Bärlauch“ verweist dabei interessanterweise tatsächlich auf die Bären hin, die nämlich früher nach dem Winterschlaf besonders gerne die Blätter des Bärlauch fraßen, um schnell wieder fit zu werden. Die belebende Wirkung des Bärlauch geht auf die besonderen Inhaltsstoffe der Pflanze zurück.
Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen zählen:
- Vitamin C
- Ätherisches Öl
- Schwefel
- Allicin
- Adenosin
- Eisen
- Magnesium
- Mineralsalze
- Über 30.000 sekundäre Pflanzenstoffe
Besonders wichtig für die heilende Wirkung der Pflanze ist der hohe Anteil an Vitamin C, welches im Immunsystem eine entscheidende Rolle spielt. Das Vitamin C ist verantwortlich für den Energiekick und weckt sogar müde Bären auf. Im Bärlauch sind außerdem verschiedene ätherische Öle enthalten. Das Öl Allicin ist für den knoblauchartigen Geruch des Bärlauchs verantwortlich. Mineralien wie Eisen und Magnesium bringen die Blutbildung in Schwung und wirken entzündungshemmend. Adenosin wiederum weitet die Blutgefäße und senkt somit nachweislich den Blutdruck.
Wirkung von Bärlauchöl auf die Gesundheit
Der Verzehr von Bärlauchöl wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus und kann Beschwerden auf verschiedenen Gebieten effektiv verbessern.
Genau wie Knoblauch ist Bärlauch bekannt für seine bakterienhemmende Wirkung. Die Heilpflanze hemmt außerdem die Verbreitung von Viren und Pilzen und kann so auch prophylaktisch eingenommen werden. Auch auf das Herzkreislaufsystem hat der Verzehr von Bärlauch positive Auswirkungen. Denn das enthaltene Adenosin weitet die Blutgefäße und senkt den Blutdruck, während das Eisen die Blutproduktion anregt. Die Reinigung der Blutgefäße, das Vorbeugen von Arteriosklerose und das Senken des Cholesterinspiegels sind weitere positive Nebeneffekte der Pflanze. Das Bärlauchöl hilft also dabei, Herzinfarkten und Schlaganfällen vorzubeugen.
Auch für den Magen-Darmtrakt kann Bärlauchöl viel Gutes tun. Bei Appetitlosigkeit oder Magen-Darmbeschwerden kann das Öl entspannend und verdauungsfördernd wirken. Aufgrund des Verzehrs von Bärlauchöl werden die Drüsen des Magen-Darmtraktes und der Galle angeregt und das Wachstum schädlicher Darmbakterien wird gehemmt. Das natürliche Öl kann folglich auch zur Entgiftung und Entschlackung eingesetzt werden, da Umweltgifte aus dem Körper gespült werden. Die verbesserte Verdauung und Entgiftung des Körpers trägt außerdem zu einem besseren Hautbild bei. Auch äußerlich lässt sich das Öl anwenden, etwa bei der Wundreinigung zur Verhinderung von Infektionen.
Medizinische Anwendung von Bärlauchöl
Aufgrund der vielen Wirkungsbereiche des Bärlauchöls wird es in verschiedenen medizinischen Kontexten verwendet. Der medizinische Einsatz von Bärlauchöl sollte immer von einem Arzt angeordnet oder begleitet werden, da das Öl zu Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden und allergischen Reaktionen führen kann.
Bärlauchöl bei Magenbeschwerden
Das Bärlauchöl wirkt durch die enthaltenen Senfölglykoside verdauungsfördernd und wirkt sich positiv auf die Darmflora aus. Es hemmt die Bakterienbildung, ohne dass es die essenziellen Darmbakterien abtötet. Nach der Einnahme von Antibiotika oder Sulfonamiden kann der Verzehr von Bärlauchöl empfehlenswert sein, da die Darmflora wieder ins Gleichgewicht gebracht werden muss.
Bärlauchöl bei Bluthochdruck
Bärlauchöl ist gesund und macht gesund: Es reinigt das Blut, weitet die Blutgefäße und regt die Blutbildung ab. Das Senken des Cholesterinspiegels und des Blutdrucks kann Schlaganfällen und Herzinfarkten vorbeugen.
Bärlauchöl bei Ekzemen und Wunden
Das Bärlauchöl kann bei der natürlichen Wundversorgung eingesetzt werden, da es eine antibakterielle Wirkung hat. Auch bei Ekzemen oder Hautausschlägen kann das Öl Abhilfe schaffen, dazu werden einfach einige Tropfen des Öls auf die betreffenden Stellen aufgetragen und eingerieben.
Bärlauchöl bei Infektionen
Aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung und den pilzhemmenden Eigenschaften kann Bärlauchöl bei der Bekämpfung von Infektionen unterstützend zum Einsatz kommen. Egal ob bei innerlichen Entzündungen wie Magenschleimhautentzündung oder äußeren Infektionen, eine Tinktur aus Bärlauchöl kann den Heilungsprozess deutlich beschleunigen.
Bärlauchöl bei Frühjahrsmüdigkeit
Schon die Bären wussten es: Bärlauch gibt den energetische Extrakick. Gerade frischer Bärlauch kann für zusätzliche Energie sorgen und den Körper in Schwung bringen. Frisch gehackt aus dem Garten, Bärlauchöl selbstgemacht mit dem Thermomix oder als Kapseln: Bärlauch bringt den Körper auf Trapp.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten von Bärlauchöl
Bärlauchöl ist nicht nur für den Menschen geeignet, auch Tiere profitieren von den Inhaltsstoffen der Heilpflanze. Besonders bei Hunden kommt das gesunde Kraut gerne zum Einsatz. Dazu kann die Pflanze fein gehackt unter das Futter gegeben oder als Öl dem Futter zugefügt werden. Angezeigt ist die Verabreichung von Bärlauchöl für Hunde bei Parasitenbefall, Schlappheit oder bei der Krebsbehandlung als unterstützendes Element. Zudem kann das Bärlauchöl bei Ohrenentzündungen und kleineren äußeren Verletzungen zum Einsatz kommen.
Die besten Bärlauchöl Produkte
Das aromatische Öl von Wiberg ist unter Kennern eine Größe. Der vollmundige Geschmack aus hochqualitativem Olivenöl und Bärlauchextrakt macht dieses Produkt zu einem echten Genuss.
- Wiberg Bärlauchöl 500ml
- SPEISEÖLPFLANZEN
- Marke: Wiberg
Bärlauch Kapseln
Als Nahrungsergänzungsmittel bestens geeignet sind die Bärlauch Kapseln von Sanct Bernhard. Sie können einmal täglich zu den Mahlzeiten eingenommen werden und tragen so zu einer gesunden Ernährung bei.
- Bärlauch stellt eine wertvolle Bereicherung der Nahrung dar
- Blätter enthalten Schwefelverbindungen wie z.B. Alliin
- 3 x täglich 3 Kapseln vor den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit schlucken.
Lagerung von Bärlauchöl
Die Bärlauch Saison ist kurz. Nur etwa 3 Monate (Anfang März bis Mitte Mai) lang kann das Heilkraut geerntet werden und nur in dieser Zeit ist es wirklich frisch und aromatisch. Bärlauchöl ist im Kühlschrank zwei bis drei Monate haltbar. Das Öl sollte an einem lichtgeschützten Ort aufbewahrt und nach dem Öffnen innerhalb weniger Wochen verbraucht werden. Bärlauchöl kann auch eingefroren werden und ist so noch länger haltbar.
Rezepte mit Bärlauchöl
In der nationalen und internationalen Küche ist der Bärlauch besonders im Frühling ein gerne gesehener Gast. Das Bärlauchöl eignet sich hervorragend für die Zubereitung verschiedener Speisen. Viele Gerichte rund um das Bärlauchöl finden sich bei Chefkoch und anderen Kochplattformen im Internet.
Herstellung von Bärlauchöl
Zutaten:
- 500 ml kaltgepresstes Olivenöl
- 100g Bärlauch
Zunächst müssen die Blätter ausgiebig gereinigt werden. Dies gilt besonders für wilden Bärlauch aus dem Wald, da sich die Eier des Fuchsbandwurms auf den Blättern befinden können. Nach dem Waschen müssen die Blätter gut getrocknet werden. Erst wenn er vollständig getrocknet sind, kann der Bärlauch weiterverarbeitet werden. Das Bärlauch sollte bei der Verarbeitung möglichst frisch sein. Erkennbar ist die Frische des Krauts an der Dicke der Blätter und der saftig grünen Farbe. Beim Zerschneiden des Lauchs tritt der typische Knoblauchgeruch auf. Nach dem sorgfältigen Zerkleinern des Bärlauchs werden die Stücke in eine gereinigte Flasche gegeben. Anschließend wird das Olivenöl hinzugefügt. Der Bärlauch muss nun an einem lichtgeschützten Ort 2-3 Wochen in dem Olivenöl schwimmen, damit das Öl den Geschmack des Bärlauchs annehmen kann. Wenn gewünscht, kann das Bärlauchöl noch gefiltert werden, damit keine Reste mehr im Öl schwimmen. Das Öl kann nun zum Würzen von Speisen verwendet werden.
Bärlauchöl zum Würzen von Grillfleisch
Bärlauchöl ist eine einfache, aber geschmackvolle Marinade für das Grillgut im Sommer. Einfach Bärlauchöl kaufen oder selber herstellen im Thermomix und das Grillgut einige Stunden darin marinieren. Anschließend das Öl abtupfen und das Fleisch auf den Grill legen.
Bärlauchöl für Fisch und Salat
Mit Bärlauchöl lassen sich Salate raffiniert verfeinern. Um ein stimmiges Menü zu erhalten, kann das Öl für den Vorspeisen Salat und die Hauptspeise genutzt werden. Das Bärlauchöl ersetzt das Dressing und wird mit Salz, Pfeffer und anderen Gewürzen nach Belieben abgeschmeckt. Den Fisch wie gewohnt zubereiten und erst nach dem Braten mit dem Bärlauchöl beträufeln – so bleibt der intensive Geschmack des Öls besser erhalten.
Gibt es einen Bärlauchöl Test, welches ist das beste?
Bisher gibt es keinen eigenen Test, der sich gezielt auf Bärlauchöl bezieht. Qualitativ hochwertige Öle sind Bio Bärlauchöle, die es auch bei Edeka oder im Internet bei Amazon zu kaufen gibt. Auch im Reformhaus ist hochwertiges Bärlauchöl zu finden. Der Preis für Bärlauchöl liegt in der Regel zwischen 10 – 15 Euro, die Herstellung zu Hause ist dagegen wesentlich günstiger.
Fazit:
Das Bärlauchöl eignet sich als Nahrungsergänzung und kann zum Braten und Würzen von Speisen verwendet werden. Neben seinem aromatischen Geschmack bringt es viele gesundheitliche Vorteile mit sich und kann eine ausgewogene Ernährung ergänzen. Neben seiner blutreinigenden Wirkung trägt Bärlauchöl auch zu einer geregelten Verdauung bei und kann als Unterstützung bei der Entzündungshemmend eingesetzt werden.